Sinn des Lachens
„Evolutionsbiologie und Psychologie
Die physiologischen und psychologischen Wirkungen des Lachyoga werden von der Lachwissenschaft, der Gelotologie, untersucht. Ursprüngliche Funktion des Lachens ist Spannungsabbau. Die Humorreaktion ist dem Flucht-Kampf-Mechanismus entgegengesetzt. Nach einer Anspannung und Angst, kommt der Mensch durch Lachen wieder zu einer freudevollen Entspannung. Der Mensch hat die Fähigkeit, in die Zukunft zu denken, sich auch künftige Bedrohungsszenarien auszumalen, hat also sehr viel mehr Gründe mit Angst zu entwickeln als Tiere. Umso wichtiger ist, dass der Mensch eine zusätzliche Möglichkeit des Spannungsabbaus hat, den andere Tiere nicht haben, nämlich Humor und Lachen. Nur Menschenaffen besitzen auch die Fähigkeit zu lachen.
Lachen ist insbesondere sozialpsychologisches Verhalten: Menschen zeigen andere, dass sie von einem nichts zu befürchten haben, indem sie lächeln und lachen. Gemeinsames Lachen verbindet, schafft Vertrauen. Fremde werden durch Lachen integriert.
Innerhalb einer menschlichen Gemeinschaft gibt es viele Konflikte. Anstatt aggressivem Verhalten und physischer Gewalt kann man anderen auch durch Auslachen und Schadenfreude Missbilligung ausdrücken.
Physiologische Prozesse beim Lachen und beim Lachyoga
So hat Lachen viele Funktionen. Lachen ist gekoppelt mit dem Ausschütten von Glückshormonen, endomorphinen Stoffen. Lachen setzt entzündungshemmende und schmerzstillende Substanzen frei und baut Stresshormone ab. Der Sauerstoffaustausch im Gehirn wird erhöht, das Herz-Kreislauf-System harmonisiert. Regelmäßiges Lachen wird vorbeugende gegen Depressionen, Nervosität und eine Vielzahl von Krankheiten. Wer regelmäßig lacht, nimmt die Probleme des Lebens nicht ganz so ernst, kann sie besser angehen.
Lachyoga und institutionalisiertes Lachen
Weil Lachen so wichtig ist, haben Menschen seit Jahrtausenden das Lachen institutionalisiert: es gibt Komöden, Comedy Shows, Kabaratt, den Clown. Jedes Dorf hatte seinen Spaßvogel, Fürsten hatten den Hofnarren. Heute gibt es Witzebücher, Comics, Witzeseiten, lustige Internet Videos und Bilder. Menschen lieben Humor. Partner sagen gerne, dass sie am anderen insbesondere seinen Humor schätzen.
Lachyoga bringt Menschen dazu, ohne äußeren Grund zu lachen. Täglich 20 Minuten lang zu lachen hält Körper und Psyche gesund. Mit Lachyoga geht Lachen besonders einfach.
Lachyoga und Spiritualität
Lachen und Spiritualität hängen eng zusammen. Durch Lachen wird der Mensch ganz in die Gegenwart geholt, überwindet Emotionen wie Angst und Ärger, kommt aus Grübeln und Planen heraus. Mit anderen Worten: Mit Lachen kann der Mensch vorbereitet werden für die Gotteserfahrung. Gerade im Judentum (siehe Jüdischer Humor, Erzählungen der Chassidim), bei den Sufis, bei den Zen Meistern und im Yoga nutzen die Meister bewusst Humor, lustige Geschichten, spirituelle Witze, um Menschen zum herzhaften Lachen zu bringen – und dabei den Geist für den Empfang spirituellerWahrheiten zu öffnen.
Auch Lachyoga kann so genutzt werden. Der Begründer des Lachyoga, Madan Kataria, endet Lachyoga Sessions gerne in Yoga Nidra (also Tiefenentspannung) und Meditation und versteht Lachyoga auch als Teil einer ganzheitlichen Spiritualität.
Auch bei Yoga Vidya wird Lachyoga als möglichen Teil des spirituellen Weges gesehen. Swami Sivananda, Swami Vishnu-devananda und Sukadev haben in ihren Vorträgen Menschen immer wieder zum Lachen gebracht. Gerade Swami Vishnu-devananda hat die tiefsten Wahrheiten mit besonders intensivem Lachen verbunden. So hat Sukadev auch Lachyoga bei Yoga Vidya willkommen geheißen. Bei Yoga Vidya ist Lachyoga aber ein Zusatzangebot, das mitmachen kann, wer will. Lachen als Teil des spirituellen Weges wird insgesamt gut gepflegt…
Lachyoga und Lachtherapie
In der Psychotherapie, in der Geriatrie und der Medizin hat sich Lachtherapie als eigenständige Methode entwickelt. Lachtherapie unterstützt andere Therapien in ihrer Wirkung, hilft chronisch Kranken, hat sich in der multimodalen Schmerztherapie bewährt, hilft bei der Überwindung von Depression, Panikstörung und Angststörung. Lachtherapie wirkt auch gegen Demenz bzw. kann dementen Menschen eine bessere Lebensqualität ermöglichen und ist auch für chronisch kranke Kinder oder krebskranke Kinder eine Therapiemöglichkeit. Lachyoga kann auch in therapeutischen Settings als Lachtherapie eingesetzt werden, bedarf dann aber fachkundiger Anleitung. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der Arzt, Physiotherapeut, Psychotherapeut, Altenpfleger ist selbst als Lachyoga Trainer tätig, hat eine entsprechende Ausbildung absolviert
- Arzt, Physiotherapeut, etc. verschreibt Lachyoga als Teil der Therapie und überwacht die Wirkung des Lachyoga als Teil der multimodalen Therapie.
So wird in immer mehr Rehakliniken, Psychotherapie Praxen und auch Krankenhäusern Lachyoga eingesetzt. Lachyoga bildet zusammen mit der Humortherapie und der Clowntherapie die Lachtherapie.
Lachyoga und Weltkultur
Lachyoga ist nicht nur für den einzelnen gut. Dr. Madan Kataria sieht Lachyoga als Friedensarbeit. Er will Menschen auf der ganzen Welt mit Lachyoga verbinden. Menschen, die gemeinsam lachen, streiten sich nicht. Viele Konflikte kann man durch gemeinsames Lachen aus dem Weg räumen.
Evolutionsbiologisch ist Lachen und Lächeln auch entstanden, um Fremden zu signalisieren: Von mir hast du nichts zu befürchten. Aggression und Spannungen verschwinden, wenn Menschen miteinander lachen. So kann die Verbreitung des Lachyoga auch zum Frieden in der Welt beitragen. Wenn am Weltlachtag Millionen von Menschen im Lachen miteinander verbunden sind, dann entsteht ein Gefühl der völker- und religionsübergreifenden Verbundenheit.
Es ist wichtig, sich zu engagieren für Ökologie, Friedensarbeit, soziale Gerechtigkeit, ein gutes Wirtschaftssystem etc. Man muss beim Engagieren für eine gute Sache aber auch Humor haben. Lachyoga kann ein gutes Element sein auch für alle, die sich engagieren. Lachyoga kann Burnout Vorbeugung sein und eine Hilfe, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen…“
Quelle: https://wiki.yoga-vidya.de/Lachyoga