Lachen in der Kunst
Aristoteles war zu der Erkenntnis gekommen, dass die Fähigkeit zu Lachen den Menschen vom Tier unterscheidet.
Die klassische Kunst jedoch meidet das Lachen, wenn man vom archaischen Lächeln der kuroi in ihren Anfängen einmal absieht.
Zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert herrschte eine abwertende Beurteilung des Lachens vor. Im Gegensatz dazu wurde die kathartische Rolle des Weinens als wichtig angesehen.[4] Gesichert scheint, dass es frühchristlichen Mönchen in vielen Fällen aufgrund der „Magisterregel“ untersagt war zu lachen.[5] Begründet wurde dieses Verbot durch Belegstellen aus der Bibel. Man muss jedoch sagen, dass die Quellenlage uneinheitlich ist, wie ein Blick in die „Längere Regel“ des Basilius zeigt.
Gegen Ende des ersten Viertels des 12. Jahrhunderts gelang der Scholastik die Differenzierung zwischen gutem und verwerflichem Lachen. In diesem Zusammenhang kann auf die Schriften über das Lachen von Alexander von Hales, Thomas von Aquin und Albertus Magnus verwiesen werden.[6] Damit wurde der Weg für einen angemessenen Umgang mit dem Lachen erst frei. In der Zeit des Übergangs behalf sich beispielsweise der französische König Ludwig IX. damit, dass er freitags grundsätzlich nicht lachte.[7]
Die Bildende Kunst, sofern sie Dauer will, lehnt die Darstellung des Lachens aber nicht nur aus den erwähnten Glaubensgründen, sondern auch deshalb überwiegend ab, weil es sich dabei um einen nur transitorischen Gefühlsreflex handelt, der zudem auf einen Auslöser (Bild, Witz, komische Gestalt) verweist, der nicht mit abgebildet werden kann. Ein Maler, der das Lachen vor allem in der Porträtmalerei außerordentlich schätzte, war Frans Hals. Im berühmten Lächeln der Mona Lisa hält sich das bewillkommende Moment die Waage mit dem abwehrenden. Am seltensten ist das Lachen in der plastischen Kunst – wahrscheinlich wegen seiner Nähe zur Grimasse.[8]
Die dramatische Kunst der Komödie auf der Bühne oder als Film will Lachen beim Publikum erzeugen, wofür sie das Lachen ihrer Darsteller gern unterdrückt; Musterbeispiel hierfür ist The great stoneface Buster Keaton. Der Clown, aber auch der Kabarettist sind gut beraten, wenn sie über ihre Missgeschicke und Pointen nicht selber lachen; tun sie es, wollen sie sich vielfach damit selbst der Lächerlichkeit preisgeben.
Trivia
- Bären können nicht lachen, ihnen fehlen die Muskeln im Gesicht, die die Mimik ausmachen. Dass Bären vom Menschen oft als lächelnd wahrgenommen werden, beruht auf einer falschen Vermenschlichung ihrer unveränderlichen Gesichtszüge. Bei Ratten jedoch konnten Wissenschaftler mit Hilfe von technischen Geräten zum Kitzeln Töne aufnehmen und das Lachen bei diesen Tieren feststellen. Spezielle Geräte werden benötigt, weil die Kichertöne sehr hoch und somit für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar sind.[9]
- Ein herzhafter Lachanfall kann − kurzzeitig − ähnliche Empfindungen auslösen wie die Einnahme von Kokain. US-Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Lachen die gleichen Hirnregionen anregt. Die Gehirnregionen, die einen Witz verarbeiten, sind schon lange bekannt, die Euphorie, die sich danach einstellt, wird im Belohnungszentrum des Gehirns ausgelöst, dem Nucleus accumbens.
Zitate
„Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.“
„Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.“
„Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man.“
Das Gegenteil von Lachen ist Weinen – so gibt es für alles „seine Zeit“:
„Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen, Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen.“
„Und dass er es ist, der zum Lachen und zum Weinen bringt, und der sterben lässt und lebendig macht?“
„Jedes mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.“
„In seinem Lachen liegt der Schlüssel, mit dem wir den ganzen Menschen entschlüsseln.“
„Es gibt keine größere Macht als die Macht des Lachens.“
„… nur Leute, die lange nicht gelacht haben, wissen, dass Lachen noch besser ist als eine Frau zu besitzen.“
„Das Lachen ist die sicherste Probe auf einen Menschen.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lachen